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Schule im Kino

Schule im Kino

Die Verlagerung des Lernortes kann neue Sichtweisen auf einen zuvor in der Schule behandelten Stoff eröffnen. Daher bieten wir Ihnen an, mit Ihrer Lerngruppe bei uns einen anderen Blick auf das Erarbeitete zu wagen. Der fiktionale oder auch dokumentarische Film provoziert mit emotionalen Statements, analysiert kompakt komplexe Zusammenhänge und erweitert, variiert oder verfestigt zuvor gewonnene Einsichten auf die Welt. Dabei ist es wichtig, auch die Wirkungsweisen zu verstehen, die Filmemacher:innen nutzen und die das filmische Erleben prägen. Nutzen Sie unser Kino als Ort der Medienkompetenz und gehen Sie mit uns auf die Entdeckungsreise im besonderen Erlebnis- und Lernraum!

WIR BIETEN IHNEN GRUNDSÄTZLICH: Schulvorstellungen Zu allen Filmen in unserem regulären Programm können Sie vormittags Filmvorstellungen buchen. Aber auch Wunschfilme, die zu ihrem Unterrichtsprogramm passen, können wir möglich machen.Schreiben Sie uns eine Mail an: kontakt@off-broadway.de

Der Eintritt für Schulvorstellungen beträgt:

Bei Gruppen unter 25 Schüler:innen machen wir ihnen ein individuelles Angebot.

25 bis 40 Schüler:innen: 7,50 € pro Ticket

ab 41 Schüler:innen: 6,- € pro Ticket.

WIR BIETEN IHNEN UNTERSTÜTZEND: Filmgespräche Nach dem Film ermöglichen wir Ihrer Lerngruppe ein gemeinsames 30-45minütiges Aufarbeiten des zuvor Gesehenen. Jörg Gerle (Filmkritiker und Mitarbeiter beim „Filmdienst“) und/oder Dr. Katrin Winter (Filmreferentin) sprechen mit Ihren Schülerinnen und Schülern über inhaltliche und filmtechnische Aspekte des Films. Gerne gehen wir dabei auf die von Ihnen gewünschten Schwerpunkte ein. Der Teilnahmebeitrag beträgt € 2,00 pro Schüler:in.

Einige Filme eignen sich unserer Erfahrung nach besonders gut für Schulvorstellungen mit anschließendem Filmgespräch und bieten zugleich potentielle Anknüpfungspunkte zum Unterricht. Neben Literatur-Verfilmungen schlagen wir folgende Filme vor:

Zum Thema: Gesellschaftspolitik; Jugend und Gewalt

Die Wütenden - Les Misérables (Frankreich 2019; auf Deutsch oder im untertitelten französischen Original; 105 Min.; FSK ab 16)

Ein Polizist stößt neu zu einem Duo hinzu, das in einem Pariser Vorort Streife fährt, und wird schon am ersten Einsatztag mit den dortigen Machtverhältnissen konfrontiert, an denen seine neuen Kollegen durch Gewalt, Schikanen und Korruption regen Anteil haben. Als ein Löwenjunges aus einem Zirkus von einem Jugendlichen gestohlen wird, droht das fragile Interessengleichgewicht im Viertel zu kippen, umso mehr als die Polizisten bei der eskalierenden Festsetzung des Diebs gefilmt werden. Ein meisterlich inszenierter Film über die explosive Gemengelage an Fronten und Fraktionen in den französischen Banlieues. Ohne einseitige Schuldzuschreibungen greift das fein gezeichnete Drama brandaktuelle gesellschaftliche Strömungen auf und sensibilisiert eindrücklich für die unkalkulierbaren Gefahren, die aus jeglicher Form der Ausgrenzung erwachsen. – Sehenswert ab 16. [Auszeichnung: Cannes 2019 Preis der Jury, Ladj Ly (Regie), Europäischer Filmpreis 2019: Europäische Entdeckung des Jahres, Ladj Ly (Regie)]



Zum Thema: Nationalsozialismus, Banalität des Bösen

The Zone of Interest (USA/Großbritannien/Polen 2023; im deutschen Original; 105 Min.; FSK: ab 12)

In den 1940er-Jahren bewohnt die Familie des KZ-Kommandanten Rudolf Höß in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vernichtungslager Auschwitz ein Haus mit einem großen Garten. Als Höß versetzt werden soll, droht das vermeintliche Familienidyll zu zerbrechen, denn seine Frau weigert sich, ihr „Traumhaus“ zu verlassen. Das historische Drama fußt auf dem gleichnamigen Roman von Martin Amis und seziert in nüchternen, undramatischen Bildern die verstörende Normalität der Täter, die sich im Schatten der Todesfabrik ein „Paradies“ erschaffen haben. Die Radikalität und Wucht des schockierenden Films resultieren aus seinen schwer erträglichen Kippbildern zwischen Alltag und Schrecken, in die die Realität der Vernichtung nur über die Tonspur dringt. – Sehenswert ab 14. [Auszeichnung: Cannes 2023 Großer Preis, Jonathan Glazer (Regie), Cannes 2023 FIPRESCI-Preis, Jonathan Glazer, Europäischer Filmpreis 2023 Bestes Sounddesign, Oscar 2024 Bester Ton, Oscar 2024 Bester internationaler Film, Jonathan Glazer]



Zum Thema: Migration & „Gastarbeiter“

Liebe, D-Mark und Tod (Deutschland 2022; im deutsch/türkischen Original, zum Teil mit dt. Untertiteln; 102 Min.; FSK: ab 12)

Für die türkischen Arbeitsmigranten, die ab den 1960er-Jahren nach Deutschland kamen, wurde die Musik aus ihrer Heimat schon bald zum Ausdrucksmedium ihrer oft schwierigen Lebensverhältnisse. In unzähligen Liedern erzählten sie von Einsamkeit, Trennung und Fremdheit, von der Arbeit in den Fabriken und dem immer stärker werdenden Rassismus. Der mitreißende Dokumentarfilm rekonstruiert diese Geschichten spielerisch und klug anhand von Archivaufnahmen und Interviews mit damaligen Protagonisten. Er erinnert damit nicht nur an markante Künstler, sondern auch an ein wichtiges, von der Mehrheitsgesellschaft bisher ignoriertes Kapitel türkisch-deutscher Zeitgeschichte. – Sehenswert ab 14.



Zum Thema: Emanzipation & Geschlechtergerechtigkeit & Rassismus

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen (USA 2016, auf Deutsch oder im untertitelten englischen Original; 105 Min.; FSK 0)

Im Wettlauf um die Vorherrschaft im Weltraum ist die NASA Anfang der 1960er-Jahre bereit, afroamerikanische Mathematikerinnen zu beschäftigen. Als drei von ihnen verantwortungsvolle Aufgaben an herausgehobenen Stellen erhalten, weckt das den Unwillen ihrer weißen Kollegen, die ihnen mit Vorurteilen und Missgunst begegnen. Nach einer wahren Begebenheit und auf unterhaltsame Weise erzählt der Film vom alltäglichen Rassismus in den USA jener Jahre. Die damaligen Rassenunruhen und die Polizeigewalt spart er zwar aus, setzt aber allen durch Rasse oder Geschlecht benachteiligten Menschen, die im Hintergrund wichtige Arbeit für die „bemannte“ Raumfahrt leisteten, ein Denkmal und stellt gleichzeitig geschlechterspezifische Vorurteile in Frage. – Sehenswert ab 14.

Zum Thema: (Über)Leben im Nationalsozialmus, Widerstand & Zivilcourage Die Unsichtbaren - Wir wollen leben (Deutschland 2017, im deutschen Original; 110 Min.; FSK ab 12)

7.000 jüdische Bewohner Berlins widersetzten sich ab 1943 der Deportation, indem sie in der Metropole in unterschiedlicher Tarnung und in verschiedenen Verstecken untertauchten. Vier Überlebende erinnern sich an ihre dramatischen Erlebnisse als Jugendliche und erweisen sich dabei als begnadete Erzähler. Diese Zeitzeugen-Interviews verknüpft der Dokumentarfilm dramaturgisch geschickt mit spannenden, vorzüglich interpretierten Spielszenen, die Ängste und Schrecken ebenso spürbar machen wie Unternehmensgeist, Hoffnungen und den bemerkenswerten Rückhalt bei wenigen mutigen Menschen Berlins. Ein intensiver, bewegender dokumentarischer Spielfilm, der nachdrücklich an den Mut zum Widerstand gegen Unrecht und Verfolgung appelliert. - Sehenswert ab 14.

Zum Thema: Verantwortung von Wissenschaft und Politik

Oppenheimer (USA 2023, auf Deutsch oder im untertitelten englischen Original; 181 Min.; FSK ab 12)

Filmbiografie über den Quantenphysiker J. Robert Oppenheimer, der als „Vater der Atombombe“ gilt und sich in den 1950er-Jahren wegen seiner kommunistischen Vergangenheit sowie nachträglichen Zweifeln an der Bombe rechtfertigen musste. Auf verschiedenen Zeitebenen wird erzählt, wie sich Oppenheimer immer stärker in die Forschung zurückzog und durch beruflichen Ehrgeiz die zerstörerischen Folgen seiner Schöpfung aus den Augen verlor. Die Ernsthaftigkeit, mit der sich der Film seinem Thema widmet, gerät mitunter etwas dialoglastig, wird aber durch imposante Bilder und einen wuchtigen Soundtrack mythisch aufgeladen. Spannung entsteht dabei durch das zunehmend angespannte Spiel des Hauptdarstellers und die Unvermeidbarkeit, dass die Theorie sich irgendwann zu einer Katastrophe wandeln muss. – Sehenswert ab 14.


Zum Thema: DDR, Politische Gewalt, jüngere deutsche Zeitgeschichte

Ballon (Deutschland 2018, im deutschen Original; 125 Min.; FSK ab 12) Im Jahr 1979 wollen zwei ostdeutsche Familien in einem selbstgenähten Heißluftballon aus der DDR in die Bundesrepublik flüchten. Der erste Versuch scheitert jedoch, sodass die Stasi gewarnt ist, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Packender Abenteuerfilm nach einer wahren Begebenheit, der seine Spannung aus der Parallelführung von Fluchtvorbereitungen und Fahndung bezieht. Die Gründe, die DDR verlassen zu müssen (aber auch, was für ein Bleiben spricht), vermittelt Regisseur Michael „Bully“ Herbig dabei aus der Perspektive der einzelnen Familienmitglieder. Als aufregender Genrefilm bietet er zudem gute Unterhaltung. – Sehenswert ab 12.



Zum Thema: Filmgeschichte, emotionales Filmerleben

Score - Eine Geschichte der Filmmusik (USA 2017, im deutschen Original; 93 Min.; FSK ab 12)

Dokumentarfilm über die wundersame Kraft der Filmmusik. In einer Mischung aus Interviews mit Filmkomponisten, Regisseuren und Fachleuten sowie Film- und Musikbeispielen entsteht eine spannende Reise durch die Filmmusik, die assoziativ und nachfühlbar die emotionalen Erinnerungen von Stars der Branche an prägende Filmmusik-Momente beschreibt. Dabei belässt der Film der Wechselwirkung von Bild und Musik die Aura des Mysteriösen und Wundersamen. - Sehenswert ab 14.



Zum Thema: Wutbürger, politische Selbstermächtigung, Selbstjustiz

Die Unerwünschten - Les Indésirables (Frankreich/Belgien 2023; auf Deutsch oder im untertitelten französischen Original; 105 Min.; FSK ab 16) Eine Mitarbeiterin im Stadtarchiv, deren Familie einst von Mali nach Frankreich emigrierte und die in einer Mietskaserne in den Banlieues von Paris lebt, bekommt mit, dass die Stadtverwaltung rund um einen ehrgeizigen neuen Bürgermeister alte Wohnblöcke sprengen und neue errichten will, in denen die vornehmlich migrantischen Bewohner allerdings weniger Platz hätten als in den alten Häusern. Sie geht daran, den Widerstand gegen das Projekt und die Schikanen der Stadtoberen zu proben. Nach „Die Wütenden - Les Misérables“ legt Ladj Ly erneut einen Film über die Problematik der französischen Vorstädte vor, diesmal allerdings mehr aus politischer Perspektive. Dabei polemisiert er gewollt drastisch gegen ungerechte Verhältnisse. – Ab 16.



Zum Thema: Sozialer Notstand

Heldin (Deutschland/Schweiz 2025; im deutschen Original; 92 Min.; FSK: ab 6) Auf der vollbelegten Bettenstation einer chirurgischen Abteilung beginnt eine routinierte Pflegefachfrau ihre Spätschicht. Doch die folgenden Stunden entwickeln sich angesichts von fehlendem Personal zur überfordernden Herausforderung. Irgendwann geraten die Abläufe aus dem Takt, bis der Pflegerin ein schwerwiegender Fehler unterläuft. Der atemlose Film inszeniert das Krankenhaus als durch systemische Missstände bedingten Stressraum, in der Zeitnot und Überforderung zwangsläufig zu Fehlern führen. – Ab 14.


WIR BIETEN IHNEN AUSSERDEM: Filmworkshops Zusammen mit Jugendlichen haben wir für Lerngruppen der Stufen 10-13 Workshops zu den Filmen „Ballon“ und „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“ entwickelt. Auf dieser Grundlage bieten wir im Kino für einen ganzen Vormittag auch Kurse an, die noch stärker medienpädagogisch fokussiert sind und intensiver in die Materie eindringen. Sie dauern (abhängig vom Film) vier bis viereinhalb Stunden und bieten sowohl spezielle, auf Jugendliche zugeschnittene Zugänge zu den jeweiligen Filmthemen als auch eine intensive Beschäftigung mit filmtechnischen Aspekten (z.B. durch detaillierte Szenenanalysen). Zur Vorbereitung stellen wir Ihnen gerne Material zur Verfügung. Auch die Filmworkshops werden von Jörg Gerle und Dr. Katrin Winter moderiert. Der Teilnahmebeitrag beträgt (inklusive Film) 15,- € pro Teilnehmer/in.